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Schadstoffe

Alles ist Schadstoff - oder nichts!

Der Anteil der Umweltchemikalien beträgt in der Trockenmasse von Bioabwassersubstrat zusammengenommen weniger als 0,4 %. Häufig spricht man bei den Umweltchemikalien auch von Schadstoffen, obwohl der Begriff Schadstoff ursprünglich eine andere Bedeutung hat:

Der Schadstoffbegriff geht zurück auf Paracelsus, der bereits im 16. Jh. erkannte, dass 'all' Ding ein Gift sind und nichts ohn' Gift ist' und dass 'allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist'. So ist es auch mit dem Schadstoffbegriff:

Salz ist z.B. wichtiger Bestandteil unserer Nahrung. Für einen erwachsenen Menschen ist aber die Einnahme von etwa 10 Esslöffeln Salz tödlich. Salz kann also nützlich, indifferent oder schädlich sein - allein in Abhängigkeit der Dosis. Ebenso verhält es sich mit allen chemischen Verbindungen. Dabei gibt es allerdings Chemikalien, die bereits in sehr geringen Dosen schädlich sein können, z.B. Dioxine. Dioxine haben zudem sowohl in der Umwelt als auch in Organismen eine unangenehme Eigenschaft: sie sind kaum abbaubar und können sich deshalb anreichern. Diese Anreicherung kann z.B. im menschlichen Körper über viele Jahre ohne Auswirkungen erfolgen, bis eines Tages die Dosis überschritten wird, die für den Körper schädlich ist.

Sind Schwermetalle natürlich?

Solche Stoffe sollten also besser als "gefährliche Stoffe" bezeichnet werden, da ja auch hier die Schadwirkung allein von der Dosis abhängt. Zu diesen gefährlichen Stoffen müssen dann beispielsweise auch die Schwermetalle gerechnet werden, da auch sie in relativ geringen Konzentrationen schädlich sein können und da auch sie sich anreichern können. Bei genauerer Betrachtung dieser gefährlichen Stoffe lässt sich feststellen, dass einige in einem gewissen natürlichen Konzentrationsbereich in allen Umweltkompartimenten vorkommen. So sind Schwermetalle in allen Böden von Natur aus enthalten, je nach Entstehung des Bodens in regional unterschiedlichen Konzentrationen. Pflanzen, die auf diesen Böden wachsen, nehmen immer einen gewissen Anteil dieser Schwermetalle auf. Dieser Anteil kann je nach Pflanzenart oder z.B. je nach pH-Wert des Bodens unterschiedlich sein. Es lässt sich aber durchaus ein bestimmter Bereich der natürlichen Konzentration für jedes Schwermetall und für jede Pflanze feststellen. Deshalb enthalten unsere Nahrungsmittel immer auch Schwermetalle und ein gewisser Anteil dieser Schwermetalle wird mit den Verdauungsprodukten wieder ausgeschieden. Von daher erklärt sich auch, dass Abwassersubstrat immer auch gefährliche Stoffe enthält.

Eine andere Gruppe von gefährlichen Stoffen zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht natürlicherweise in den Umweltkompartimenten vorkommen, sondern erst durch industrielle Produktionsprozesse oder technische Anwendungen entstehen und in die Umwelt gelangen.

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