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Allgemein
Wenn z.B. in Reinigungsmitteln oder Shampoos chemische Verbindungen enthalten sind, die zwangsläufig ins Abwasser gelangen, so können diese Verbindungen sowohl in Gewässer als auch in Klärschlämme gelangen und eventuell schädliche Umweltauswirkungen entfalten. Körperpflegemittel enthalten solche schädlichen Verbindungen in der Regel nicht - schließlich bestünde hier möglicherweise ja eine direkte Gesundheitsgefährdung der Verbraucher.
Waschmittel dürfen solche Verbindungen heute ebenfalls nicht mehr enthalten. Die waschaktiven Inhaltsstoffe, die sogenannten Tenside müssen biologisch abbaubar sein, damit eine Belastung der Gewässer vermieden wird.
Es gibt aber noch einige Produkte, deren Verwendung unter dem Aspekt der Umweltgefährdung über den Abwasserweg hoch brisant ist, weil sie Substanzen enthalten, die nicht biologisch abbaubar und zugleich umweltgefährdend sind. Im Folgenden listen wir für einige Produktgruppen die Substanzen auf, deren Verwendung in Produkten als umweltgefährdend einzustufen ist. Verbraucher sollten also nur solche Produkte verwenden, die diese Stoffe nicht enthalten. Meist sind die Inhaltsstoffe dem Kleingedruckten der Verpackung zu entnehmen.
1. Polituren und Imprägniermittel:
PFT (perfluorierte Tenside) sind häufig in Polier- und Imprägniermitteln im KFZ-Bereich sowie in Haushaltsreinigern enthalten, wenn mit dem „Lotuseffekt“ geworben wird. Das Abperlen von Schmutz und Wasser (z.B. Glas- oder Fliesenreiniger für den Sanitärbereich sowie Autopolituren) beruht häufig auf den wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften von PFT. Werden solche Mittel z.B. bei der Reinigung von Duschwänden oder Fliesen im Sanitärbereich eingesetzt, gelangen PFT ins Abwasser und somit in die Umwelt.
Eine weitere und unmittelbare Gefahr besteht bei der Verwendung dieser Produkte auch darin, dass PFT bei direktem Kontakt über die Haut in den Körper eindringen und sich anschließend in den Organen anreichern kann.
Perfluorierte Tenside (PFT)
PFT kommen in der natürlichen Umwelt nicht vor. Sie werden ausschließlich industriell hergestellt und in einer Vielzahl von Produkten verwendet. Es handelt sich um thermisch und chemisch besonders stabile Verbindungen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie sowohl wasser- als auch fettabweisend sind. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie z.B.
- in der Textilindustrie zur Herstellung atmungsaktiver Textilien (wasserabweisend),
- zur Herstellung von schmutz- und wasserabweisenden Verpackungen aus Pappe (Pommes-Schalen, Getränke-Verpackungen)
- oder als Bestandteil bei Polier- und Imprägniermitteln verwendet.
PFT gelten als in der Natur nicht abbaubar und reichern sich deshalb in der Umwelt sowie im menschlichen und tierischen Gewebe an und werden von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. Sie stehen außerdem im Verdacht, krebserregend zu sein. Aufgrund ihrer vielfältigen Verwendung sind sie mittlerweile überall auf der Erde verbreitet. Selbst in der Leber von Eisbären der Arktis wurden extrem hohe Werte von PFT (4000 ng/g) gefunden.
Polituren und Reinigungsmittel, die PFT enthalten sollten deshalb nicht verwendet werden.
2. WC-Reinigungs- und -Desinfektionsmittel
können sog. Aktivchlor enthalten. Solche Mittel werden häufig auch in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie eingesetzt. Der am häufigsten verwendete Wirkstoff ist Natriumhypochlorid. Aktivchlor kann im Abwasser mit organischen Stoffen reagieren. Es können dann sogenannte halogenorganische Verbindungen, die als Adsorbierbare Organische Halogenverbindungen (AOX) gemessen werden, gebildet werden. Diese Verbindungen zählen zu den prioritären Umweltschadstoffen. Sie sind lipophil (fettlöslich), werden i.d.R. nur langsam abgebaut und akkumulieren in der Nahrungskette. Sie stellen sie einen großen Teil der bekannten mutagenen und kanzerogenen Verbindungen.
Beim Umgang mit Natriumhypochlorit ist höchste Vorsicht geboten. Es besteht Explosionsgefahr bei der Reaktion von Natriumhypochlorit mit zahlreichen Stoffen. Schon durch Erwärmung oder Sonnenlicht kann es zum Zerfall von Natriumhypochlorit kommen, bei dem unter anderem Chlor, Chlorwasserstoff, Chlordioxid und Sauerstoff freigesetzt werden.