09.12.2014 18:11 Von: QDR-Team

Zukünftig mehr Luftverschmutzung wegen Strategiewechsel der Bundesregierung

Die Bundesregierung plant, zukünftig alle Klärschlämme, insgesamt ca. 8 Mio. Tonnen jährlich, durch Verbrennung zu entsorgen. Bei der Verbrennung von Klärschlamm ist zwar eine Abgasreinigung obligatorisch, jedoch können damit nicht alle Luftschadstoffe zurückgehalten werden. Eine Verbrennung ist ohne die Emission von Schadstoffen nicht möglich. Unter dem Titel ‚Was Kohlestrom wirklich kostet‘ hat die europäische Umwelt- und Gesundheitsorganisation ‚HEAL‘ 2013 einen Bericht über Gesundheitsfolgen und externe Kosten der Kohlekraft vorgestellt.


Die Bundesregierung plant, zukünftig alle Klärschlämme, insgesamt ca. 8 Mio. Tonnen jährlich,  durch Verbrennung zu entsorgen. Bei der Verbrennung von Klärschlamm ist zwar eine Abgasreinigung obligatorisch, jedoch können damit nicht alle Luftschadstoffe zurückgehalten werden. Eine Verbrennung ist ohne die Emission von Schadstoffen nicht möglich. Unter dem Titel ‚Was Kohlestrom wirklich kostet‘ hat die europäische Umwelt- und Gesundheitsorganisation ‚HEAL‘ 2013 einen Bericht über Gesundheitsfolgen und externe Kosten der Kohlekraft vorgestellt. Demnach verursacht die Kohleverstromung jährlich 18200 vorzeitige Todesfälle sowie 8500 neue Fälle von chronischer Bronchitis in Europa.

In Deutschland sterben jährlich mehr Menschen vorzeitig wegen der Abgase aus der Braunkohleverstromung als in der Folge von Verkehrsunfällen: es sind jedes Jahr 2700 Todesfälle. Eine Studie der Universität Stuttgart, die im Auftrag von Greenpeace durchgeführt wurde, kommt 2013 zu dem Ergebnis, dass die Emissionen aus den Kohlekraftwerken das Krebsrisiko erhöhen und zu Entwicklungsstörungen bei Kindern führen. Selbst wenn Klärschlämme zukünftig ausschließlich in Monoverbrennungsanlagen mit der bestmöglichen Abgasreinigung verbrannt würden, so würden dabei weitere Luftschadstoffe freigesetzt. Insgesamt müssen zukünftig rund 8 Millionen Tonnen Klärschlamm jährlich verbrannt werden. Es ist also unausweichlich davon auszugehen, dass damit das Krebsrisiko weiter erhöht wird, dass Entwicklungsstörungen bei Kindern und die Zahl der vorzeitigen Todesfälle weiter zunehmen werden.

Während also bei der landwirtschaftlichen Verwertung weder je ein Schadensfall aufgetreten noch in Zukunft ein solcher zu erwarten ist, sind Schadensfälle aufgrund der Verbrennung von Klärschlamm nicht nur zu erwarten, sondern sogar unausweichlich. Dabei handelt es sich nicht um eine Kontamination  von Böden, Gewässern oder Pflanzen, es geht vielmehr um die Gesundheit von Kindern und um Menschenleben.


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